Whispering Walls - die Rückkehr
Als er diesen Wald zuletzt betreten hatte, war sein Verstand ein einziger Knoten gewesen, in dem jeder Gedanke in den anderen übergegangen war.
Fünf Jahre waren seitdem vergangen.
Wie ist es Noah nach dem Ende von Whispering Walls ergangen? Was passierte mit Lockwood Manor, nachdem seine wahre Geschichte enthüllt wurde?
Hier erfahrt ihr es.
Aber nur, wenn ihr das Buch vorher beendet habt.
Es regnete, als sie aus dem Auto ausstiegen.
Der junge Mann trat dabei in eine Pfütze, die seine Schuhe mit Wasser tränkten, bis die Feuchtigkeit zu seinen Socken durchdrang. Doch das bemerkte er kaum. Es hatte nicht aufgehört zu regnen, seit sie aus dem Flughafen herausgetreten waren. Doch auch das bemerkte er kaum. Die Fahrt aus der Stadt hinaus, über die lange Brücke, war bei dem trüben Wetter wie die Überfahrt in eine andere Welt. Das Ende war im Nebel nicht zu erkennen gewesen – die Straße endete einfach im grauen Nichts.
Doch auch das hatte er nicht bemerkt. Den Blick stets nach draußen gewandt, ohne etwas Bestimmtes zu betrachten. Seine Knie wippten in einem stetigen Rhythmus, seit er im Auto saß. Die schmerzhaft vertraute Landschaft zog an ihm vorbei. Das Herz in seiner Brust jedoch, das hatte mit jedem Meter, den sie weiterfuhren, schneller in seiner Brust geschlagen. Inzwischen wummerte es so stark, dass es sicher aus seinem Hals sprang, wenn er jetzt sprechen würde.
Dabei lag vor ihm bloß ein Wald.
Hohe, dünne Bäume ragten weit in den Himmel hinein. Als er ihren Stämmen bis zu den Wipfeln folgte, prasselte der Regen ihm direkt ins Gesicht. Warm trafen die Tropfen auf seine Haut, liefen an seinem Gesicht herab, um dann im Ausschnitt seines Shirts zu verschwinden. Doch schon im nächsten Moment hörte das sanfte Plätschern auf, als ein Regenschirm sich über ihm aufspannte.
Die Tropfen, die ihn hätten treffen sollen, spielten nun ihre Noten auf dem gespannten Stoff. Zusammen mit dem stetigen, monotonen Rauschen ergab es eine eigenwillige Musik.
Der junge Mann betrachtete weiter den Wald, der sich vor ihm ausbreitete. Etwas ließ ihn zögern, ihn zu betreten. Erinnerungen und Träume, die sich kaum voneinander trennen ließen. Als er diesen Wald zuletzt betreten hatte, war sein Verstand ein einziger Knoten gewesen, in dem jeder Gedanke in den anderen übergegangen war.
Fünf Jahre waren seitdem vergangen.
Diesmal nahm er alles viel bewusster wahr. Den intensiven Geruch, der ihn umgab, sobald sie von den Bäumen umgeben waren. Es roch nach unendlichem Leben. Nach Ewigkeit und Tod. Der Boden unter ihren Füßen war mit Laub bedeckt, das ihre Schritte dämpfte. Die Pfützen auf dem Boden, denen sie zuerst noch ausweichen mussten. Doch schon bald wurde der Wald dichter. Die Geräusche des Regens wurden so viel leiser, sobald die Bäume sie mit ihrem Blätterdach schützten. Dass gleichmäßige Rauschen wurde zu einem Flüstern. Die Bäume waren so alt und groß, dass sie nicht einmal mehr den Schirm brauchten. Nur gelegentlich schaffte es ein einzelner Tropfen durch das Dach.
Hier drin herrschten andere Regeln.
Das merkte der junge Mann vor allem daran, dass er seinen Füßen nicht sagen musste, wohin sie gehen mussten. Sicher setzten sie Schritt für Schritt auf dem weichen Erdreich auf. Er wusste, wo sein Weg ihn hinführte.
Er kannte diesen Wald.
Die Gabelung, die vor ihm lag und in zwei anscheinend gleiche Richtungen führte. Die Wege, die er hier gelaufen war, ging er heute bedächtig. Als würde er auf etwas warten. Er lauschte auf das Flüstern des Waldes, dass sonst tief unter seine Haut drang und ihn frösteln ließ – doch es blieb aus.
Der Wald hatte seine Stimme verloren.
Oder der Junge seine Gabe, sie zu verstehen.
Doch der Drang, der seinen Körper beherrschte, war nach wie vor dort. Er ließ ihn immer schneller gehen, bis aus dem gemütlichen Spaziergang beinahe eine Verfolgungsjagd wurde. Die Stimme, die ihm folgte, wurde immer lauter. Doch plötzlich hielt der junge Mann inne.
Vor ihm lag ein Zaun.
Kein Bauzaun, den man eilig errichtet hatte, um neugierige Blicke abzuhalten. Den man einfach aus seiner Verankerung heben konnte, um sich ein Loch darin zu schaffen. Dieser Zaun war aus massiven Metallstreben, und mehr als zwei Meter hoch. Und er stand an einer vollkommen anderen Stelle als der Alte. Er ging eine Weile am Zaun entlang, um zu schauen, ob es irgendwo ein Tor gab. Doch er war sich sicher, dass es verschlossen sein würde, selbst wenn sie es fanden.
Darum hielt er sich an der Querverstrebung oben fest und zog sich daran hoch, um hinüberzuklettern. Dieser Zaun würde ihn nicht aufhalten. Auch wenn er es damals kaum hinübergeschafft hätte. Etwas zog an seiner Jacke und ihn damit wieder auf den weichen Waldboden zurück.
«Bist du verrückt? Wer weiß, wer da wohnt?»
Der junge Mann lachte zur Antwort. «Hier wohnt niemand.»
«Bist du dir sicher?»
War er nicht. «Absolut.»
Er schwang sich über den Zaun, bevor er noch weiteren Protest hören konnte. Durch die Streben sah er seine Begleitung an. Ein zerschnittenes Bild einer vertrauten Person. «Kommst du mit, oder willst du dort warten? Das ist kein Problem.»
Das Zögern dauerte länger, als er aushalten konnte. Das Herz in seiner Brust schlug so wild, dass es sicher nicht mehr gesund war. Dennoch wummerte es unentwegt weiter. Immer weiter. Weil es keine andere Wahl hatte.
Jemand landete mit einem Ächzen neben ihm auf dem Waldboden. Der junge Mann lächelte zufrieden und ging weiter vor. Tiefer in den wohl bekannten Wald hinein. Die Bäume wurden wieder dichter vor ihnen, doch es schien, als könnte er jeden von ihnen beim Namen nennen. Wenn Bäume so etwas sinnloses wie Namen benutzt hätten. Sie standen länger hier, als der Mensch lebte, der an ihnen vorbei ging.
Dann lichteten die Stämme sich, der Regen fand wieder seinen Weg durch die Blätter und prasselte auf seinen Kopf. Er wurde weniger, bis man die einzelnen Tropfen erkennen konnte. Eine Lichtung war vor ihm – weit und still lag die Wiese da, bis auf der anderen Seite der Wald wieder anfing. Das Gras wuchs beinahe hüfthoch, durchzogen von welken Wildblumen, deren Zeit sich dem Ende neigte. Kein Mensch kümmerte sich um diesen Flecken Land. Die Halme wippten mit den Tropfen des Regens. Ansonsten war nichts auf der Lichtung zu sehen. Kaum ein Busch, der sich über den Rasen erhob.
Der junge Mann ging weiter und entdeckte dann eine Stelle, an der die Wiese flacher war. Als er auf die Stelle zutrat, knirschten Steine unter seinen Schuhen. Er drehte sich einmal um sich selbst, bemerkte die kreisrunde Fläche, an der die Kraft der Natur gehindert wurde. Das Herz in seiner Brust schlug nicht mehr aufgeregt. Es fühlte sich so unfassbar schwer an, dass er nicht wusste, wie es noch Kraft fand weiter zu schlagen. Sein Blick hob sich, und fand nichts vor sich.
Kein Stein lag vor ihm auf dem Boden. Keine Trümmer, kein Schutt.
Sie hatten nichts übriggelassen.
Nichts war mehr da.
Von diesem Haus.
Diesem Bauwerk, dass er noch in seinen Träumen durchschritt. Dem Anwesen, dass er besser kannte als seine eigene Wohnung. Dass nach ihm rief und ihn lockte, mit dieser schmerzlich vertrauten Stimme. Von dem Haus, dass immer mehr zu einer fernen Erinnerung verblasste. Kaum noch zu unterscheiden von einer Geschichte, die er einmal gehört hatte. Die in seinen eigenen Gedanken zerfiel und sich falsch wieder zusammensetzte.
Der Regenschirm wurde über seinen Kopf geschoben und durchbrach den Bann, der auf ihm gelegen hatte.
«Sind wir da?»
Er nickte, suchte weiter verzweifelt nach Überresten. Irgendetwas, dass ihm bekannt vorkam. Dabei baute sich Lockwood Manor direkt vor seinen Augen Stein für Stein erneut auf. Von den großen Fenstern bis hin zu den zwei Schornsteinen auf dem Dach. Halbgeschlossene Fensterläden, die im sanften Wind schwankten und knarrten. Eine riesige Eingangstür, die niemanden hineinließ. Zerbrochene Spiegel, in verschlossenen Räumen. Gänge, von denen niemand vorher wusste. Ein Keller, den es gar nicht geben sollte. Ein Junge, der gar keiner war.
«Hier wolltest du unbedingt hin?», die Stimme neben ihm klang skeptisch.
«Ich liebe diesen Ort.»
Ein Arm legte sich um seine Schulter und zog ihn näher zu dem vertrauten Körper, der sich warm an ihn schmiegte. «Was ist hier passiert? Wofür der Zaun, wenn hier gar nichts ist?»
«Da stand einmal ein verlassenes Anwesen.»
«Und wo ist es hin?»
«Irgendwann erzähle ich es dir.» Er legte ebenfalls seinen Arm um den drahtigen Körper neben sich. Er war sich nicht bewusst gewesen, wie gut ihm dieser Halt tat. Wie sehr er darauf baute, ohne es zu bemerken.
Der Anhänger an der Kette brannte sich in seine Haut.
Doch warme, braune Augen holten ihn wieder zurück in die Realität. «Ich kann es kaum erwarten.»
Er atmete tief durch und verstaute die Bilder in seinem Kopf an einem sicheren Ort. Sie würden für immer dort bleiben. Ein Teil seiner Erinnerung. Ein Andenken, dass nur er bewahren konnte.
«Lass uns zu den anderen gehen. Sie warten sicher schon auf uns.»
«Hauptsache wir müssen nicht spontan bei ihnen übernachten.»
Ein Lachen blubberte aus ihm hervor und er kniff ihm spielerisch in die Seite. «Das tut mir echt leid. Mein Dad ist manchmal echt schräg.»
«Das kannst du laut sagen.»
Sie gingen auf den Waldrand zu. Mit jedem Schritt fiel ihm das Atmen wieder leichter, fiel der Druck, der auf seiner Brust lag, etwas von ihm ab. Die hohen, kahlen Stämme der Tannen begrüßten die beiden Menschen, die einsam durch den Wald liefen. Plötzlich frischte der Wind auf und rauschte durch die Bäume, die ihn umgaben.
Sie flüsterten seinen Namen.
Er flüsterte seinen Namen.
Da blieb er stehen. Sah zögernd zurück zur Lichtung.
Doch er war niemals da gewesen.
«Noah? Kommst du?»
Noah griff nach dem Medaillon, dass unter seinem Shirt lag. Seine Finger fuhren in den Nacken zu dem feinen Haken, um ihn zu lösen. Die Kette fiel in seine Hand, der Deckel spiegelte den Himmel wider. Das Bild, dass sich darin befand war längst in sein Gedächtnis gebrannt. Er ballte seine Finger darum zur Faust. Dann holte er weit aus…
… und steckte sie mit einem tiefen Seufzen wieder in seine Hosentasche.
Noah drehte sich zu der Stimme um, die auf ihn wartete. Ewig geduldig und ruhig. Er nahm die Hand, die nach ihm ausgestreckt wurde. Spürte die warme Haut auf seiner eigenen. Das sanfte Kribbeln.
«Schon da.»
Die Bäume tauchten sie erneut in Schatten. Der Herbst hatte seit Tagen nur Regen zu bieten. Die schweren Wolken verdunkelten den Himmel zu einer undeutbaren Tageszeit.
Noah folgte dem neu errichteten Zaun, da es der schnellste Weg zu einem der angelegten Pfade war. Als sie das Tor fanden, war es aus unscheinbarem Metall. Kein Vergleich zu den Ruinen, die nur wenige Meter hinter dem neuen Zaun der Zeit trotzten. Warum waren sie nicht abgerissen worden?
Noah stockte erneut, als er wenige Meter vor dem Tor eine Tafel fand.
Er lächelte, als er Lockwood Manor darauf erkannte, zu einer Zeit, als das Haus noch nicht verfallen war. Als es noch lebendige Bewohner hatte. Jemand hatte die Legende des Hauses hier verewigt, auch wenn sich alle geweigert hatten die Geschichte neu aufzuschreiben. Vielleicht würde es so nicht vollkommen vergessen werden.
«Das war es?»
Noah nickte und betrachtete den Menschen neben sich, der mit gerunzelter Stirn den Text las. Die Brauen, die konzentriert zusammengekniffen waren. Lippen, die sich beim Lesen stumm mitbewegten.
«Ganz schön gruselig…»
Er schmunzelte, während sie ihren Weg fortsetzten. «Kann man so sagen.»
«Das du überhaupt da reingegangen bist.» Elias schüttelte den Kopf.
Der Kies knirschte unter ihren unregelmäßigen Schritten. «Es wäre jetzt vermutlich alles anders, wenn ich nicht den Weg hinein gefunden hätte…»
Elias starrte ihn von der Seite an. Sein Daumen strich unentwegt über den Ringfinger derselben Hand. Etwas, das Noah kaum noch bemerkte. «Ich weiß, ich habe gesagt, ich warte, bis du so weit bist, aber jetzt will ich es doch wissen.»
Noah lachte und scheuchte damit einen Vogel über ihnen auf. Das Flattern der Flügel raschelte in den Bäumen. Er nahm Elias‘ Hand, die er fest drückte. «Ich erzähle es dir. Es ist nur eine sehr lange Geschichte.»
Seine Augen begannen zu leuchten. «Ich habe Zeit.»
Noah hob anklagend seine Brauen. «Hast du nicht. Wir sind beide eingeladen, falls du es vergessen hast. Wir sind sowieso schon zu spät.»
Elias brummte etwas vor sich her, dass Noah nicht verstand. Doch er zog den Mann weiter durch den Wald. Vorbei an neuen umgestürzten Stämmen und bekannten Felsen. Um Kurven und über Hügel, bis sie in der Ferne das Ende ausmachen konnten. Der Regen tropfte über ihnen auf das Blätterdach. Erst als die Bäume sich am Waldrand lichteten, spannte Elias ihren Schirm wieder auf.
Noahs Schuhe waren völlig durchnässt, doch sie mussten nicht mehr weit laufen.
Townhill begann, sobald der Wald sich lichtete. Vor ihnen ein asphaltierter Weg, der bald zu einer Straße wurde, rechts und links die ersten Häuser.
Der Regen hatte die Menschen in ihre Wohnungen getrieben. Kaum jemand kam ihnen entgegen. Sie gingen den Fußgängerweg entlang zur Hauptstraße. Hier hatte sich in den letzten fünf Jahren nichts Offensichtliches verändert. Ein Haus war dazugekommen, ein anderes dafür abgerissen worden. Der übliche Kreislauf, den man nicht aufhalten konnte.
Auch auf der Straße, die er so gut kannte, war alles gleich. Die Vorgärten hatten mit den neuen Jahreszeiten die Blumen gewechselt. Doch sie Häuser standen in der immergleichen Reihenfolge.
Er trat die wenigen Stufen hinauf, bis er die Klingel erreichte, drückte sie jedoch nicht. Stattdessen wandte er sich um und sah Elias ernst an. «Wir müssen nicht, wenn du nicht willst.»
So entspannt, wie bei ihrem Spaziergang war er nicht mehr, doch Elias nickte entschlossen. Schluckte seine Unsicherheit herunter. Noah beugte sich zu ihm herab, was durch die Treppenstufe noch ein Stück weiter als üblich war, und gab ihm einen Kuss. Wenn diese Tür erst einmal geöffnet wurde, wäre dafür keine Zeit mehr. Wärme breitete sich in seinem Bauch aus. Ein Gefühl, an dass er sich niemals gewöhnen wollte.
Doch hinter sich konnte Noah bereits hören, wie die Tür geöffnet wurde. Elias trat schnell einen Schritt zurück und wäre beinahe von der Treppe gerutscht. Er klammerte sich an Noah fest und zusammen richteten sie sich auf.
Als sie sich umwandten, stand seine Tante vor ihm. Ihr standen Tränen in den Augen. Sie scheuchte die beiden in den schmalen Flur des Hauses und sperrte den Regen aus. Dann zog sie Noah in eine feste Umarmung. Er ließ sich in sie hineinfallen. Das hätte er viel öfter tun sollen.
Tante Larna packte ihn bei den Schultern und schüttelte den Kopf. «Es ist viel zu lang her.»
Das war es. Doch so sehr er seine Tante und seinen Onkel auch sehen wollte, nach diesem Sommer, nach allem, was sie für ihn getan hatten, so sehr war ihr Haus auch mit all dem anderen verbunden, dem er sich nicht stellen konnte.
Erst jetzt fand er die Kraft dazu.
«Ich weiß. Ich dachte, ich schaffe es früher…»
«Alles zu seiner Zeit», sie lächelte und ließ ihren Blick dann zu seiner Begleitung wandern. «und dafür hast du gleich jemanden mitgebracht.»
Noah betrachtete den Menschen, der etwas verloren im Flur stand. Seine kurzen braunen Haare, die in der Mitte von dem Bügel seiner Kopfhörer plattgedrückt waren, die jetzt ausnahmeweise um seinen Hals lagen. Die braunen Augen die sich an dem einzigen vertrauten Gegenstand festhielten – ihm. Die Finger, die sich unentwegt bewegten.
«Das ist Elias. Mein Freund.» Er lächelte ihn an und Wärme breitete sich in Noahs ganzem Körper aus.
Tante Larna grinste verschmitzt und zog auch ihn in eine Umarmung, die er etwas ungelenk erwiderte. Bei Fremden war ihm das unangenehm.
«Schön dich kennenzulernen, Elias. Nenn mich ruhig Larna.»
Sie lösten sich voneinander und Noah trat neben ihn.
«Mich freut es auch. Noah hat schon sehr viel von hier erzählt.»
Hinter ihnen klackte die Haustür und Noah zog Elias näher zu sich heran, damit die Tür nicht in seinen Rücken krachte. Kurz darauf stand ein großer Mann im Flur und zog die Stöpsel aus seinen Ohren. Eine Sporttasche hing um seine breiten Schultern. Er betrachtete die Versammlung im Flur argwöhnisch.
«Was ist denn hier los?»
Noah schluckte. «Kerr?»
Da erkannte er den Besucher und ließ die Tasche auf den Boden fallen. «Noah. Hast uns also doch nicht vergessen?»
Sein kleiner Cousin war in den vergangenen Jahren über ihn hinausgewachsen. Weg waren die jungenhaften Züge und rundlichen Wangen. Der Sport hatte sein restliches getan, seine Konturen zu verändern.
Tante Larna unterbrach seine Gedanken. «Lass uns doch reingehen. Hier ist es eindeutig zu eng. Und du, Kerr. Pack diese Tasche sofort in die Wäsche. Wenn die wieder tagelang in deinem Zimmer vor sich hin schimmelt, schmeiße ich alles weg.»
Er rollte zur Antwort mit den Augen und Noah war beruhigt, dass er seinen Cousin doch wiedererkannte. Versteck zwischen diesen ganzen Muskeln.
Das offene Wohnzimmer, an das sich die Küche anschloss, hatte sich in den letzten fünf Jahren kaum verändert. Das Sofa war erneuert worden, und neue Bilder zierten die Wände. Sie füllten Teile der Jahre aus, die er nicht hier gewesen war. Wie Hailey ihr Studium beendet hatte. Ihre Reisen, rund um die Welt. Wie Kerr sein Studium letztes Jahr begonnen hatte. Ein Bild vom letzten Weihnachtsfest, auf dem auch Haileys Partner verewigt war.
Die Reste der Feier vom Vortag waren noch zu sehen. Überall waren Ballons befestigt, auf denen eine fünfzig abgedruckt war. Einige schwebten an der Decke. Einige waren zerstört auf dem Boden. Geschenke stapelten sich auf dem Tisch. In der Küche räumte Hailey Geschirr zurück in die Schränke. Die Hälfte einer Torte stand noch auf dem Küchentresen.
Gestern war sein Onkel fünfzig Jahre geworden. Doch statt direkt bei der Feier dabei zu sein, hatten sie sie gebeten, einen Tag später anzureisen. Bei einer Feier mit dreißig Fremden hätte Elias seine Entscheidung auch eventuell noch einmal überdacht.
Sein Onkel Gavan saß mit seinem Vater am Tisch und war in eine angeregte Unterhaltung vertieft. So sehr, dass sie die Neuankömmlinge erst bemerkten, als Noah ihm auf die Schulter klopfte. Er lächelte und schob den Stuhl zurück. «Da bist du ja.»
«Sei vorsichtig, alter Mann. Beweg dich nicht zu schnell.»
Er lachte bloß, während er Noah umarmte. «So schlimm ist es auch nicht.»
Sein Vater zwinkerte ihm über den Tisch zu.
«Alles Gute nachträglich.»
Er löste sich von seinem Neffen. «Danke, Noah.»
Hailey kam ebenfalls zu ihnen. Sie stellte Geschirr und Besteck auf dem Tisch ab und blieb vor ihm stehen. Sie hatte ihre langen Haare abgeschnitten. Die Locken ihres schulterlangen Bobs, waren nun genauso unbändig, wie seine eigenen Haare. Eine Kamera hing an einem Gurt über ihre Schulter. Sie lächelten sich lang an und umarmten sich fest. Haileys Locken kitzelten seine Nase.
«Schön, dich zu sehen, Hailey.»
«Du siehst gut aus, Noah.»
Er war mit ihr lang in Kontakt geblieben, nachdem er wieder in Deutschland war. Vielleicht machte die Distanz alles etwas leichter, denn sie hatte sich ihm anvertraut und er sie ermutigt, sich Hilfe zu suchen. Er hatte versprochen nichts davon seiner Familie zu erzählen und hielt sich bis zu diesem Tage dran. Auch wenn er nicht glaubte, dass man seiner Tante etwas verheimlichen konnte. Auch wenn er wusste, dass man so etwas nicht verheimlichen brauchte.
Denn manchmal war es das Beste, was einem passieren konnte.
Sie lösten sich voneinander und Hailey lächelte Elias an, ohne nach ihm zu fragen. Sie wusste, wer er war und dass er über jede nicht stattfindende Vorstellung dankbar war. Er lächelte schmal zurück.
«Setzt euch», unterbrach Tante Larna sie, «Wir haben noch so viel Torte von gestern. Willst du Tee oder Kaffee, Elias?»
Er zögerte, eindeutig überfordert von Tante Larnas übertriebener Gastfreundschaft. Er betrachtete die Tassen, die bereits auf dem Tisch standen. «Tee?»
Sie lachte über seine Frage. «Hier gibt es keine falsche Antwort, mein Lieber.»
Ein Seufzen kam über seine Lippen. «Dann nehme ich gern einen Kaffee.»
Sie klopfte im Vorbeigehen auf seine Schulter. «Na, siehst du. Für dich auch, Noah?»
«Ja, gern.»
Larna verschwand in der Küchenzeile, wo sie klappernd die Kaffeemaschine startete. Noah bedeutete Elias, sich neben seinen Vater an den Tisch zu setzen und ließ sich dann neben ihn fallen. Er sah, wie Elias tief durchatmete. Noah nahm unter dem Tisch seine Hand. Schon die Reise mit dem Flugzeug war eine Herausforderung für ihn gewesen. Aber er hatte versichert, mitkommen zu wollen. Und Noah war dankbar, ihn an seiner Seite zu wissen.
«Alles gut bei dir?», flüsterte er.
Elias drückte seine Hand etwas zu fest. «Sicher.»
Hailey brachte die restliche Geburtstagstorte und stellte sie in ihre Mitte, bevor sie sich Noah gegenüber an den Tisch setzte. Die Torte war ein dreistöckiges Monster aus Schokolade und einer hellen Creme, die oben komplett mit Beeren bedeckt war.
Sein Onkel nahm ein großes Messer, um sie in viel zu große Stücke zu teilen. Nicht mal Noah würde das schaffen.
Er nickte Elias zu. «Reich mir mal deinen Teller.»
Dieser schluckte und ergab sich seinem Schicksal. «Vielen… Dank.»
Tante Larna stellte zwei Tassen mit dampfendem Kaffee vor ihnen ab.
Noah schmunzelte über seinen verzweifelten Blick und nahm einen Schluck Kaffee aus der Tasse, aus der er vor fünf Jahren schon getrunken hatte. Nur dass ihm schon lange nicht mehr von dem Geruch schlecht wurde. Er war regelrecht süchtig danach. Sein Studium hätte er ohne die Hilfe dieses aufputschenden Getränks nicht geschafft. Die etlichen Nächte, die er sich dafür um die Ohren geschlagen hatte.
Schlaflose Nächte gab es jedoch nur noch, wenn er es so wollte.
Nur in seltenen Fällen wachte er nachts schweißgebadet auf. Doch diese Träume wusste er zu bekämpfen.
Tante Larna setzte sich ebenfalls zu ihnen, stahl den Teller von Noahs Vater, auf dem bereits ein Stück Kuchen lag. Während er sich lauthals beschwerte, schlitterte auch Kerr auf Socken durch die Tür. Seine Haare waren noch nass von der Dusche.
Das alles fühlte sich herrlich normal an.
Vor fünf Jahren hätte er nicht geglaubt, dass er jemals herausfinden würde, was Normalität bedeutete. Jahre, die er lieber aus seinem Gedächtnis streichen würde. Wochen, in denen er sich weigerte zur Schule zu gehen. Versäumter Unterricht, Anrufe seiner Lehrer. Der tägliche Streit mit seinen Eltern. Dann endlich die Wahrheit. Die darauffolgenden Monate voller mühsamer Gespräche. Polizisten, Gerichtsverhandlungen. Das schonungslose Internet.
Die Erinnerung an sein Versprechen. Das Versprechen, sich zu öffnen. Zu kämpfen.
Eine neue Schule, auf der er ein Fremder war. Die ihm endlich erlaubte, in der Masse unterzugehen und das verpasste Jahr zu wiederholen.
Monate voller Therapie. Bis die Angst ihn nicht mehr permanent in ihren Klauen hatte. Bis er lernte, dass er stärker war als sie. Stark genug, sein Leben nicht von ihr bestimmen zu lassen.
Sein Handy vibrierte in der Hosentasche und er zog es heraus. In einem Chat wurden ihm zwanzig neue Nachrichten angezeigt. Seine Freunde machten ihre Pläne für den Abend. Sie hatten ihm zuvor schon geschrieben, um zu fragen, ob sie gut gelandet waren. Er betrachtete lächelnd die Diskussion, die hauptsächlich aus Emoji und GIFs bestand und ließ den Bildschirm wieder schwarz werden.
Noah war stark genug gewesen, die ganzen unbeantworteten Nachrichten seiner Freunde nach Monaten zu lesen und sich bei ihnen zu entschuldigen. Um etwas Zerbrochenes zu reparieren. Stille Tränen hatte er vergossen, als er sah, dass alle nur auf ein Lebenszeichen von ihm warteten. Dass sie ihn nicht vergessen, nicht aufgegeben hatten.
Es war schwer, den ersten Schritt zu machen. Noch schwerer, diesen steinigen Weg bis zum Ende zu gehen. Doch für das, was am Ende auf einen wartete, lohnte es sich.
Und manchmal traf man unterwegs auch auf Überraschungen.
«Also» sagte Tante Larna, während schon das nächste Stück Kuchen auf ihrer Gabel wartete. Sie durchbohrte Noah mit ihrem Blick. «Wie habt ihr euch kennengelernt?»
Sie wechselten einen vielsagenden Blick. Dann schmunzelte Noah und antwortete wenig aufschlussreich: «Im Wartezimmer.»
Zumindest war Noah dieser Mensch im Wartezimmer aufgefallen.
Er saß oft dort, als Noah fertig war. Und er war genauso jung wie Noah, im Gegensatz zu den meisten Menschen, die er hier antraf. Mit den großen Kopfhörern auf den Ohren, die nur einen Hauch einer Melodie erkennen ließen. Zu leise, um sie zuordnen zu können. Er starrte etwas an der Wand an und rieb mit dem Daumen der rechten Hand über seine linke Handfläche. Sein Gesichtsausdruck war verbissen, tiefe Falten lagen auf der Stirn.
Erst als die Psychologin sich direkt vor ihn stellte, bemerkte er sie.
Noah kam nicht umhin zu bemerken, dass er recht häufig nach ihm im Wartezimmer saß. Als hätte jemand ihre Terminkalender aufeinander abgestimmt. Und Noah kam nicht umhin zu bemerken, dass er immer öfter an ihn dachte. Warum er selbst im Wartezimmer, in dem er allein saß, die Kopfhörer trug? Und warum er so angespannt war, als könnte eine einzige Berührung ihn zum Platzen bringen. Warum diese braunen Augen keine Ruhe fanden?
Er kam nicht umhin sich zu fragen, was seine Geschichte war.
Auch wenn er niemals eine Antwort auf diese Frage bekommen würde.
Eines Tages betrat Noah die Praxis und war ohne jemand anderen im Wartezimmer. Als die Psychologin ihre Tür öffnete, kam der junge Mann mit ihr heraus. Die Kopfhörer lagen nun um seinen Hals. Er ballte und entspannte unentwegt seine Hände, während Noah an ihm vorbei ging, den Blick zu Boden gerichtet.
Und als Noah das Zimmer eine Stunde später wieder verließ, saß er immer noch im Wartezimmer. Noah zögerte, während er seine Jacke anzog.
Kurzentschlossen stellte er sich vor den Fremden. «Alles okay bei dir?»
Doch er reagierte nicht. Erst als Noah sich hinhockte und in sein Blickfeld geriet, zuckte er zusammen. Er hob an einer Seite den Hörer von seinem Ohr. «Was?» Es klang angepisst.
Noah ließ sich nicht anmerken, wie der schroffe Tonfall sich unter seine Haut bohrte. Er wiederholte stattdessen seine Frage.
«Lass mich einfach in Ruhe.» Damit setzte er seine Kopfhörer auf und Noah betrachtete sein Unterfangen als gescheitert.
Das war ihre erste Unterhaltung.
Doch damit war Noah unweigerlich Teil von Elias‘ Universum geworden. Und wenn man einmal darin vorkam, änderten sich einige grundlegende Dinge. Denn von da an bemerkte er ihn im Wartezimmer. Immer wenn er sonst die Wand angestarrt hatte, hatte der Fremde ihn nicht einmal wahrgenommen. Nun fiel auch ihm auf, wie oft ihre Termine aufeinander folgten. Noah konnte seinen stechenden Blick auf sich spüren, wenn er die Praxis verließ.
Darum nickte er ihm von nun an freundlich zu, wenn ihre Blicke sich trafen. Und irgendwann erwiderte der Fremde es zögerlich.
Dann verließ Noah an einem anderen Tag das Zimmer und der Fremde war nicht im Wartezimmer. Beinahe hätte Noah seine Psychologin nach ihm gefragt. Aber natürlich durfte sie ihm keine Informationen zu einem ihrer Patienten geben.
Als jedoch auch bei den darauffolgenden Terminen kein vertrautes Gesicht auf ihn wartete, legte sich die Enttäuschung wie ein Stein in seinen Magen. Er hatte zu lange gewartet und seine Chance damit verspielt. Einen Fehler, den er sich geschworen hatte, nie wieder zu machen. Es war ein zu großer Zufall, dass sie so oft hintereinander ihre Termine hatten. Er kannte nichts weiter als seinen Vornamen, mit dem sie ihn begrüßt hatte.
Elias.
Ein Kapitel beendet, bevor es überhaupt begonnen hatte. Noah konnte dennoch nicht verhindern, dass er weiterhin diese irrationale Hoffnung hatte, die in seinen Adern brannte, immer wenn er die Tür öffnete.
Und dann war es eines Tages Wirklichkeit.
Seine Therapeutin hatte ihn gefragt, ob er seinen Termin für diese Woche spontan tauschen könnte und als er diesmal auf den Flur trat, sah er die inzwischen vertraute Figur auf dem immer gleichen Stuhl sitzen. Sie starrten sich überrascht an. Ein seltsames Gefühl lag in seinem Magen, wanderte in seine Arme und Beine und machte sie ganz leicht.
Elias stand auf, um zu seinem Termin zu gehen, und blieb stehen, als er an Noah vorbeilief. Er nahm die Kopfhörer ab, sagte aber nichts. Und Noah wusste auch nicht, was er diesem Fremden sagen sollte. Der Moment verstrich, und Elias setzte seinen Weg ins Zimmer fort, schloss die Tür hinter sich.
Doch mit diesem Ende würde Noah sich nicht abfinden.
Er setzte sich ins Wartezimmer, wartete eine Stunde auf Elias.
Und als dieser ihn auf dem Rückweg bemerkte, grinste er. Noah wusste, dass er mehr davon sehen wollte. Mehr über diesen Menschen erfahren wollte.
Noah stand mit steifen Gliedern von dem ungemütlichen Stuhl auf. «Hast… du vielleicht noch ein bisschen Zeit?»
Der Fremde zog sein Handy aus der Hosentasche und schüttelte entschieden den Kopf. «Jetzt sofort? Nein.»
Noahs Lächeln verrutschte und all seine freudige Erwartung verpuffte.
«Aber schreib mir doch einfach.» Er hielt Noah seinen Bildschirm hin, auf dem eine Nummer angezeigt wurde. Beinahe wäre Noah sein eigenes Gerät auf den Boden gefallen, als er es mit fahrigen Fingern aus der Hosentasche zog. Doch er fing es in der Luft auf und lachte angespannt.
Er verglich die Nummern dreimal, um diese Chance nicht erneut im Sand verlaufen zu lassen. Noah lächelte sein Gegenüber an. «Das werde ich.»
Danach vergingen zwei weitere Jahre, in denen sie beide ihr Leben neu sortieren mussten. Sie hatten sich zu dem unmöglichsten Zeitpunkt kennengelernt. Noah musste sich gleichzeitig für eine Uni entscheiden und den Mut aufbringen, seinen Eltern zu sagen, was er wirklich studieren wollte, statt dem, was sie erwarteten. Und Elias wurde von Arzt zu Arzt geschickt, um sich etwas diagnostizieren zu lassen, dass ihn schon sein Leben lang begleitete.
Doch dann war darin wieder Platz für etwas Neues, etwas Schönes. Etwas, das Noah jeden Tag wieder glücklich machte. Auch wenn es nicht immer einfach war.
Er lehnte sich an seinen Lieblingsmenschen und konnte sein Lächeln nicht verbergen.
Seine Tante sah ihn flehend an. «Keine weiteren Informationen für neugierige Tanten?»
«Nein, tut mir leid», antwortete Noah grinsend.
«Dein Vater weiß sicher mehr.» Erwartungsvoll wandte sie sich an ihn. «Allan?»
Er sah von seinem neuen Stück Kuchen auf. «Du glaubst wirklich, mein Sohn erzählt mir solche Dinge? Er wohnt jetzt allein, da bin ich froh, wenn ich alle paar Monate mal ein Lebenszeichen bekomme.»
Eine Entscheidung, die er manchmal bereute.
Nicht, weil er den Alltag allein nicht meistern konnte, sondern weil es seinen Eltern zu dem Zeitpunkt schon nicht gut ging. Und nachdem er weg war, gab es niemanden mehr, der sie daran erinnerte, auch mal etwas anderes zu tun, als zu arbeiten. Der sie daran erinnerte, sich Zeit für sich zu nehmen.
Sie brachen unter dem Druck der letzten Jahre langsam auseinander. Und es gab nichts, was Noah sagen oder tun konnte, um es zu verhindern.
Das seine Mom nicht mit hierhergekommen war, war eine eindeutige Botschaft, die niemand im Raum anzusprechen wagte.
Tante Larna rollte mit den Augen. «Ich weiß genau, was du meinst. Sie sind einfach plötzlich erwachsen geworden.»
Er sah abwesend auf seinen Teller hinab. Noah fühlte sich nicht erwachsen.
Erwachsene wussten, was sie vom Leben wollten und wie ihre Zukunft aussah. Schmiedeten Pläne und investierten in ihre Zukunft. Haus, Familie, Kinder – das waren Dinge, mit denen er sich mit seinen dreiundzwanzig Jahren nicht einmal beschäftigt hatte. Er war froh, wenn er den nächsten Monat überstand.
Doch nach all dem, was hinter ihm lag, freute er sich auf seine Zukunft.